LGBTQ*

Eigentlich hatte ich nie das Gefühl, dass sich irgendeine Person irgendeiner sexueller Orientierung „outen“ müsste. Weil es schlicht keine Rolle spielt (spielen sollte). Im Prinzip sollte es doch einfach ok sein, wenn man als Frau eines Tages mit einer Freundin zum Familienessen kommt, genau so, wie es ok ist, wenn man als Frau mit einem Mann zum Familienessen kommt…. Die Vorstellung, dass man die eigene sexuelle Orientierung zu einem bestimmten Zeitpunkt offiziell den Bekannten und Verwandten offenlegen/definieren/beichten/gestehen/erzählen muss und das dann „Outing“ nennt, fand ich immer irgendwie befremdlich. Aber dann realisierte ich, dass ich nicht heterosexuell bin (Nebenbemerkung: Das war nicht ein Aha-Moment, sondern ein Prozess, der nach wie vor nicht abgeschlossen ist…). Und dann habe ich festgestellt, dass einen die Tatsache, dass man sich selber seine Gefühle offen eingesteht doch irgendwie verändern kann. Nicht im Sinne einer neuen Identität aber im Sinne eines „sich-selber-findens“. Und urplötzlich tauchte mit dieser Erkenntnis auch das Gefühl auf, bestimmte Personen darüber informieren zu wollen. Einfach weil es für mich ein Schritt in Richtung Selbstfindung war und dementsprechend wichtig. You know what I mean? Und so habe ich es dann auch gemacht: Ich erzählte es meiner Familie. Die es mittlerweile wahrscheinlich schon wieder vergessen hat.

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