Über mich

Mein Name ist Sandra (welch Erkenntnis angesichts des Website-Namens…). Ich lebe allein in einer zu grossen Wohnung. Ich lebe in einer WG. Ich lebe im All. Ich lebe. Und ich würde gerne jedes Tier, dem ich begegne, adoptieren. Wenn ich könnte, würde ich jede Minute meines Tages mit lustigen Momenten, tiefgründigen Gesprächen, Liebe, Freunden, Musik und (mich mit) gutem Essen füllen. Weil das aber nicht so einfach geht, habe ich stattdessen Psychologie studiert. So kann ich (hoffentlich) den Menschen helfen, genau diese vielen schönen Dinge unbeschwerter tun zu können. Leider kommt es bei mir selber aber sehr oft vor, dass meine Psyche lieber ihr eigenes Ding durchzieht. Ohne Erlaubnis. Da nützt mir meine Doppelrolle* als Patientin und Psychologin herzlich wenig. Und vor allem gibt es viel Stoff zum Fühlen. Und genau dieser Stoff drängt danach, rausgelassen zu werden. Und auch da: Ich würde manchmal gerne alles in die Welt hinaus schreien, jedem Menschen ein kleines Stückchen meines inneren Drucks abgeben, um lustige Momente, tiefgründige Gespräche, Liebe, Freunde, Musik und gutes Essen geniessen zu können. Und zwar ohne Wut, ohne Angst, ohne Leere, ohne Selbsthass, ohne Scham, ohne Schuld. Aber weil das nicht so einfach geht, versuche ich es mit Schreiben. Wieso nicht einfach ein Tagebuch anlegen? Naja… Erstens, weil ich bereits so einige Tagebücher gefüllt habe: Es ist nicht das Wundermittel gegen psychische Probleme. Und zweitens, da ich dazu neige in meinem Tagebuch plump, simpel und ohne viel nachzudenken, möglichst ohne Umschweife zum Punkt zu kommen. Wieso also nicht eine etwas stilvollere Variante ausprobieren? Ein Blog, der eigentlich nichts anderes ist als ein Sandkasten, indem ich ungestört meine Burgen bauen kann. Ein Sand(ra)kasten eben 🤷🏻‍♀️

*Nachtrag zu meiner Doppelrolle: Mir ist bewusst, dass es eine heikle und schwierige Sache ist, offen mit den eigenen psychischen Schwierigkeiten umzugehen. Insbesondere wenn man selber Psychologin ist. Aber es ist auch eine Tatsache: Alle PsychotherapeutInnen müssen in der Ausbildung viele Stunden sogenannter „Selbsterfahrung“ absolvieren. Klartext: Sie machen eine Psychotherapie. Es ist eine weitere Tatsache, dass viele (vermutlich sogar die meisten) Menschen in diesem Berufsfeld selber schon auf die eine oder andere Weise mit psychischen Schwierigkeiten in Berührung gekommen sind. Vielleicht durch Bekannte oder Verwandte. Vielleicht aber auch durch eigene Erlebnisse. Es gibt Therapeuten mit Ängsten, es gibt Therapeutinnen mit Trauma-Erfahrungen, es gibt Therapeuten, die Suizidversuche hinter sich haben, es gibt Therapeutinnen mit narzisstischen Persönlichkeitszügen, es gibt Therapeuten mit Zwangsstörungen, es gibt Therapeuten mit Selbstwertproblemen. Wieso auch sollte es sie nicht geben? Es gibt ja auch Chirurgen, die schon mit Grippe im Bett lagen oder Hausärztinnen mit Diabetes. Was mich persönlich angeht: Ich gehe schon seit Jahren in Psychotherapie. Manchmal mehr als eine Art „Gesundheitsroutine“, manchmal für einen Realitäts-Check, von Zeit zu Zeit, um eine Krise abzufangen, ab und zu für Fachgespräche, manchmal, um Kindheits-Traumata zu verarbeiten und teilweise einfach, um stillschweigend validiert zu werden. Ich erhielt in all den Jahren schon so einige Diagnosen und musste mich durch die dunkelsten Tiefen meiner Psyche kämpfen. Macht mich das jetzt zu einer schlechten Psychologin? Ich glaube nicht. Genau weil ich regelmässig in eine unterstützende und stabilisierende Therapie gehe, genau weil ich mich dadurch besser kenne als es die meisten Menschen von sich behaupten können und genau weil ich weiss, wie sich psychische Krankheit anfühlt, bin ich überzeugt, als Psychologin richtig zu sein.