Wer, wenn nicht ich, soll meine Taten oder Untaten anklagen und richten? So ist halt von Zeit zu Zeit eine Spaltung nötig – meines Ichs in zwei Teile. Der eine Teil kniet gebückt in einer Ecke, schämt sich und hasst sich, findet nicht die richtigen Worte für Dinge, die er getan hat oder Dinge, die er hätte tun sollen. Der andere Teil zuckt nicht mit der Wimper, zeigt keinerlei Mitgefühl, denn seine einzige Aufgabe ist die Wiederherstellung von Gerechtigkeit. Wer, wenn nicht ich, soll streng mit mir sein und die Grenze ziehen, wenn sie nötig wird? Also bewerte ich mich, bin unnachgiebig, setze einen Punkt und ermögliche so eine weitere Chance, nicht wieder die gleichen Fehler zu machen.